Die Inflation geht weiter

Conrad Meissler für den Hamburger "Klönschnack" und die "HafenCity-Zeitung"

Ein guter Indikator für die künftige Entwicklung der Börsen und der Wirtschaft ist der Verlauf zum Jahresbeginn. Dieses Jahr ist der Deutsche Aktienindex DAX fulminant mit bereits einem Plus von sieben Prozent in der ersten Handelswoche gestartet. Geht man nach der Statistik, so ist das die Vorgabe für das ganze neue Jahr und ein Zeichen dafür, dass die Marktteilnehmer eine Besserung bei den Zinsen, der Inflation und der wirtschaftlichen Entwicklung erwarten. Was ist jedoch für die weitere Entwicklung insbesondere des Wohnimmobilienmarktes zu erwarten? Schon jetzt läßt sich absehen, dass die Inflation der Vermögenswerte, wie wir sie in den zurückliegenden zehn bis 12 Jahren erlebt haben, nicht zu Ende ist, sondern kurzfristig wieder weitergehen wird.


Es scheint nämlich, als ob sich ein ganzer Strauss von externen Faktoren verschworen hat, um das Wohnen immer teurer zu machen bzw. das Geld, das für das Wohnen ausgegeben werden muss, in Relation immer mehr zu entwerten.

Erstens: Die Nachfrage wird weiter hoch bleiben, da der Zuzug nicht nachlassen dürfte und zudem auch der Bedarf hierzulande steigt, da ein großer Teil der wachsenden älteren Bevölkerung in komfortable Wohnungen wechseln möchte.

Zweitens: Diese Wohnungen werden – wie überhaupt Wohnraum – zunehmend weniger gebaut, da die Baupreise zu hoch sind und die Großstädte kaum noch große Wohnareale für einen umfangreichen Neubau zur Verfügung stellen können.

Drittens: Explodierende Energiekosten erhöhen die Kosten für das Wohnen erheblich, wobei ein Ende oder ein Rückgang der Preise nicht absehbar ist.

Viertens: Die Politik zur CO2-Vermeidung fordert Investitionen in die energetische Modernisierung der meisten Gebäude in dreistelliger Milliardenhöhe – ein Betrag, der nachhaltig das Wohnen verteuern wird.

Fünftens: Ebenfalls galoppieren Abgaben, Grunderwerbsteuern und vor allem Grundsteuern. Letztere werden sich insbesondere bei Altbauten vervier- bis verfünffachen.

Was ist zu tun? Klug beraten sind Interessenten, die die aktuelle Normalisierung der Preisentwicklung für einen Einstieg nutzen. Auf lange Sicht jedenfalls bietet das vor uns liegende Jahr ein Kauffenster und damit eine große Chance.