Der Aufschwung ist da

Conrad Meissler für den Hamburger "Klönschnack"

Die Botschaft kam überraschend, wird aber gern gehört. Denn nach den beiden Rezessionsjahren 2023 und 2024 soll es nach den jüngsten Prognosen von Wirtschaftsfor-schungsinstituten in diesem Jahren wieder aufwärts gehen. In 2025 soll das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 bis 0,4 Pro-zent steigen, im nächsten Jahr sogar um 1,5 bis 1,6 Pro-zent. Überraschend war, dass kaum jemand für das erste Jahr nach der Regierungsneuwahl mit Wirtschaftswachs-tum rechnete. In Hamburg jedenfalls kann man konstatie-ren, dass sich ein vielleicht sogar wieder stärkerer Auf-schwung schon im letzten Jahr angedeutet hatte. Am Im-mobilienmarkt, besonders in den gesuchten Wohnlagen der Stadt, können wir jedenfalls schon jetzt erkennen, dass es in vielen Bereichen wieder zu Wachstum kommt.
 
Erkennbar steigen die Verkaufszahlen von Wohnungen und Einfamilienhäusern, so bei Wohnungen in 2024 auf 4.883 im Vergleich zu 3.774 im Vorjahr und bei Einfamili-enhäusern von 2025 Einheiten im Jahr 2023 auf 2.551 im letzten Jahr. Das Jahr 2023 markierte einen absoluten Tief-stand in den letzten vier Jahrzehnten. Wir gehen davon aus, dass sich die Verkaufszahlen auch in diesem Jahr er-höhen werden, denn die Nachfrage hat sich seit dem letz-ten Jahr deutlich erhöht und auch das Angebot ist gewach-sen. Gute Nachrichten kommen vom Neubau, der in 2024 über 8.300 neue Wohnungen fertig stellen konnte, ein An-stieg von 39 Prozent gegenüber dem schwachen Jahr 2023.
 
Hamburg gehört wahrscheinlich zu den wenigen Großstäd-ten bundesweit, in dem der begonnene Aufschwung am Immobilienmarkt nachhaltig ist. Viele Kaufinteressenten haben sich zwischenzeitlich auf das erhöhte Zinsniveau und die gestiegenen Kreditanforderungen der Banken ein-gestellt. Die anhaltenden Zinssenkungen durch die Noten-bank sollten diese Entwicklung im zweiten Halbjahr noch einmal verbessern helfen. Allerdings wird Qualität ge-sucht, was die Ausstattung, den Zustand und vor allem die Heizungsform betrifft. Ältere Objekte mit veralteten tech-nischen Anlagen stehen preislich unter Druck, während gut modernisierte Objekte und auch Neubauten höhere Preise als im vergangenen Jahr erzielen. Interessenten sollten sich indes rascher entscheiden, da das Angebot aus dem Be-stand und vor allem aus dem Neubau auf mittlere Sicht nicht mehr steigen wird.