Preisaufschwung ist nachhaltig

Conrad Meissler für den Hamburger "Klönschnack"

In den ersten Monaten des Jahres ist viel passiert. Das meiste ging aus von den neuen Regierungen, wie vor allem in den USA, aber auch bei uns. Was zu Irritationen und neuer Furcht führte, scheint sich nun allmählich zu klären. Für die von uns beobachteten Immobilienmärkte, insbesondere für hochwertigen Wohnraum in den gesuchten Lagen an Alster, der Hafencity und in den Elbvororten zeichnet sich ein immer klareres Bild ab. Wohnimmobilien werden deutlich verstärkter gesucht als noch im letzten Jahr, wobei das ebenfalls im letzten Jahr noch hohe Angebot wieder rückläufig ist und damit die wachsende Nachfrage immer weniger befriedigen kann.

Erste Analysen belegen den Trend. So verteuerten sich nach einer Untersuchung des IfW Instituts für Weltwirtschaft aus Kiel bundesweit Einfamilienhäuser im ersten Quartal 2025 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, Eigentumswohnungen um 4,7 Prozent und Mehrfamilienhäuser sogar um 8,7 Prozent. Eigentumswohnungen liegen damit nur noch zehn Prozent unter den bisherigen Höchstmarken. Die Zahlen basieren auf Angaben von Gutachterausschüssen, d.h. auf der Auswertung von entsprechenden Kaufverträgen. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) nennt für Hamburg eine Verteuerung aller Wohnimmobilien von 4,6 Prozent im ersten Quartal 2025 gegenüber dem ersten Quartal 2024.

Immobilieninteressierte seien schmerzresistenter geworden, heißt es von den Analysten. Sie kaufen auch bei höheren Zinsen bzw. warten nicht mehr ab, ob sich Zinsen oder Preise vielleicht doch noch reduzieren könnten. Viele seien es sogar leid noch zuzuwarten. Am deutlichsten können wir das am Mietwohnungsmarkt erkennen, der den Trend steigender Mieten auch in diesem Jahr fortsetzt. So hat die jährlich durch das Hamburger Abendblatt veranlasste Recherche tausender Inserate durch Schüler eines Hamburger Gymnasiums, ergeben, dass sich die Wohnungsmieten im Jahresvergleich um 7,1 Prozent erhöht hätten. Während bei den Immobilien zum Kauf die Delle nach dem Preisrückgang von 2022 bis 2024 ausgeglichen wird, satteln die höheren Mieten auf bereits erreichte Höchststände auf. Wir gehen davon aus, dass die Preise für Wohnimmobilien ab sofort nur noch die Tendenz aufwärts kennen.