INFLATION LOCKT WIEDER MEHR KÄUFER IN DIE IMMOBILIE
Conrad Meissler in der 'HafenCity Zeitung' und dem Hamburger 'Klönschack'
Es war das Institut, dass seit Jahren vor dem Platzen einer Immobilienblase vor allem am Wohnimmobilienmarkt gewarnt hatte, das nun erstmals von leichten Rückgängen bei den Angebotspreisen für Wohneigentum in Deutschland berichtete. Danach sind im dritten Quartal die Preise für angebotene Eigentumswohnungen um 0,7 Prozent leicht gesunken. Zugleich beschwichtigt das Institut mögliche Sorgen mit dem Hinweis, die Entwicklung nicht überzubewerten, da Eigenheime in vielen Städten rar und die wenigen Angebote sehr heterogen seien.
Es spreche vieles dafür, dass der wegen der schwierigen Rahmenbedingungen gedämpfte Immobilienmarkt wieder kräftig zurückkommen werde. Denn während viele Kaufinteressenten einen nicht mehr so großen finanziellen Spielraum hätten und dabei als Nachfrager ausfallen, würden auf der anderen Seite viele Interessenten mit Vermögen noch nach einer Anlage suchen, die vor der hohen Inflation schützt und dabei wiederum bei Immobilien landen. Wir können diese Entwicklung auch in Hamburg nachvollziehen, da die gestiegenen Zinsen letztlich durch die aktuelle Inflation schon mittelfristig mehr als kompensiert werden. Schon im kommenden Jahr dürften zu erwartende erhebliche Lohn- und Gehaltsteigerungen den gestiegenen Zinskosten entgegenwirken. Daneben drückt eine Inflation von im Schnitt 8 Prozent im Jahr den Wert von Schulden um 50 Prozent gerechnet auf einen Zehnjahreszeitraum. Das Umdenken hat bei einigen Kaufinteressenten bereits begonnen und sie wieder zu ihrer ursprünglichen Absicht eines Kaufes hinwenden lassen.