NORMALISIERUNG DES MARKTES
Conrad Meissler für die 'HafenCity Zeitung' sowie für den Hamburger 'Klönschnack'
Selten konnte man so viel über die Lage an den Immobilienmärkten in den Zeitungen lesen wie in den letzten Monaten. Zahlreiche Studien sprechen von einem Wendepunkt nach 17 Jahren Aufwärtstrend. Dabei werden vor allem kurzfristige Faktoren betrachtet, etwa die Zinsen, die Inflation oder eine mögliche Rezession. Eine Auswirkung auf die Marktentwicklung wird jedoch nicht näher analysiert, nämlich dass sich auch der Wohnimmobilienmarkt in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren Pandemie in einer Ausnahmesituation befand. Einerseits konnten wir feststellen, dass sich die Wohnbedürfnisse grundlegend zu ändern schienen. Immer mehr Menschen suchten plötzlich nach größeren Wohnimmobilien bevorzugt in den grünen Stadtteilen Hamburgs und diese am besten mit großzügigen Balkonen, Terrassen oder Gartenanteilen. Im Gegenzug kamen viel zu wenig Angebote in den Markt, da diejenigen, die über eben solche Immobilien verfügen, an diesen festhielten, selbst wenn veränderte Lebensumstände eigentlich den Wechsel in eine andere, geeignetere Immobilie erforderlich machen.
Die Folge ist, dass sich der seit Jahren allein von den Verkäufern dominierte Wohnimmobilienmarkt etwas zugunsten der Käufer wandelt und zu einer Normalisierung zurückkehrt. Beide Seiten stehen wieder gleichberechtigter gegenüber, weshalb es in jedem Fall um die Qualität einer Immobilie, insbesondere um ihre Lage geht. Die Nachfrage hat sich dabei kaum verändert, denn gewohnt wird immer und viele Interessenten, vor allem die Generation der Erben verfügen über ausreichend Mittel, ihre Traumimmobilie zu erwerben. Die Transaktionszahlen werden deshalb wieder zunehmen und für einen weiterhin stabilen Markt sorgen.