KRÄFTIGER JAHRESAUFTAKT

Conrad Meissler in der 'HafenCity Zeitung' und dem 'Klönschnak'
Der Januar ist traditionell ein eher ruhiger Monat im Jahr, auch an den Immobilienmärkten. Früher jedenfalls wurden in den ersten jungen Wochen eines Jahres gerade die Überhänge des Vorjahres zum Abschluss gebracht, also noch die Immobilien transferiert, bei denen sich Käufer und Verkäufer bereits vor Jahresschluss auf einen Kaufvertrag geeinigt hatten. Inzwischen laufen die Geschäfte weiter, als ob es keine Zeitenwende gegeben hätte. Nach einer nur kurzen Atempause in der Woche nach Neujahr scheint es an den Wohnimmobilienmärkten in diesem Jahr gegenüber dem letzten Jahr keine Veränderung zu geben. Wir erinnern an die diversen, inzwischen bekannt gewordenen Statistiken, so zuletzt die des Verbandes der Pfandbriefbanken, wonach die Preise in Hamburg seit Ende 2019 um 17,4 Prozent gestiegen seien.

Wir jedenfalls verzeichnen erneut eine immense Nachfrage nach Wohnimmobilien vor allem in den guten Lagen der Hansestadt rund um die Außenalster, in der Hafencity und in den Elbvororten. Und wir nehmen die forsche Einschätzung von Kollegen zur Kenntnis, wonach in diesem Jahr eine weitere Preissteigerung von bis zu 12 Prozent zu erwarten sei. Tatsächlich sind die Vermarktungszeiten für eine zu verkaufende Immobilie unverändert sehr kurz und es lassen sich fortgesetzt höhere Preise erzielen. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führt deshalb dazu, dass selbst normale Immobilie wie Liebhaberobjekte gehandelt werden.

Als Treiber der Nachfrage wirkt derzeit vor allem die Erwartung, dass die Zinsen steigen könnten und Kaufinteressenten sich noch schnell die aktuell äußerst niedrigen Konditionen sichern wollen. Zum anderen treibt Interessenten die Angst an, angesichts des knappen Angebots die Wunschimmobilie alsbald gar nicht mehr finden zu können oder später noch teurer bezahlen zu müssen. Denn immer mehr zeigt sich, dass die starke Inflation keine Eintagsfliege ist, sondern sich noch ein paar Jahre fortzusetzen droht. Schließlich wird die anstehende Grunderwerbsteuererhöhung in Hamburg ab 2023 die Nachfrage im zweiten Halbjahr noch einmal forcieren.

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