WIRD SICH UNSER LEBEN ÄNDERN?
Conrad Meissler im 'Hamburger Klönschnack' und in der 'HafenCity Zeitung'
Wird sich mit einer neuen Bundesregierung unser aller Leben ändern? Schwer zu sagen, zumal wir diesen Kommentar erst wenige Tage vor der Bundestagswahl geschrieben haben. Dagegen lässt sich zumindest etwas zu den Auswirkungen auf die Wohnimmobilienmärkte sagen. Denn wie auch immer eine neue Regierungskoalition gebildet werden sollte, sie wird auf die Weiterentwicklung des Wohnens insbesondere in den Großstädten Auswirkungen haben. Es könnte zur erneuten Intensivierung oberflächlicher Maßnahmen kommen, d.h. zu einer weiter verschärften Deckelung von Mieten, ja vielleicht zu einer Neuauflage der Mietpreisbremse.
Während also insbesondere grüne Politiker eine wachsende Verdichtung durch Ein- und Zweifamilienhäuser zurückdämmen wollen, explodiert genau in diesem Segment der Neubau. Die Gründe sind klar: die Pandemie und zudem die hohen Mieten und Preise in den Innenstädten hat die Nachfrage nach Wohnen im Grünen im eigenen Haus am Rande der Ballungsräume verstärkt.
Da sehr viel getan wird, um Investoren den Geschmack am Wohnungsneubau zu verderben, reagieren nun auch die Menschen, die mangels Möglichkeiten in den Städten verbleiben müssen. Sie rücken enger zusammen. Nach einer Umfrage sind neuerdings 56 Prozent aller Hamburger offen für alternative Wohnformen (etwa Mehrgenerationenhäuser oder Wohngemeinschaften). Hinsichtlich der Eingangsfrage könnte sich also zeigen, dass sich das (Zusammen-) Leben ändern könnte.