VOM BLUBBERN EINER BLASE
Andreas C. Walther in der ''Welt am Sonntag'
Schlechte Nachrichten vom Hamburger Immobilienmarkt, vor allem für Inhaber und insbesondere für Verkäufer von Wohnimmobilien: die Preise könnten schon bald um 50 Prozent einbrechen. Das jedenfalls konnte man in einem der Hauptmedien der Hansestadt lesen. Zitiert wurde ein Experte, dessen Prognose in den Zusammenhang mit den Analysen des Forschungsinstituts Empirica gestellt wurde. Dieses Institut hatte einen so genannten „Blasenindex“ entwickelt, der auf mögliche Rückschlaggefahren in zuvor stark gestiegenen Märkten hinweisen soll. Begünstigt werden soll ein Einbruch der Preise nach den Kriterien dieses Index durch nachlassenden Mietanstieg, mehr Neubau, Stadtflucht und mehr Arbeitslosigkeit. Unwahrscheinlicher würde ein Einbruch durch sinkende Zinsen oder steigende Einkommen. Die Bedingungen für einen Rückschlag sind in Hamburg erfüllt. Der kräftige Neubau von Wohnungen lässt inzwischen die Mieten kaum noch steigen. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Stadtflucht und auch die Arbeitslosigkeit in Hamburg wieder zugenommen.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich von seiner Immobilie trennen zu wollen, sollte kühlen Kopf bewahren und am besten kontinuierlich den Wert seines Objektes feststellen lassen.