PREISTREIBER INFLATION

Conrad Meissler für die 'HafenCity Zeitung'
Hamburg, so konnten wir jüngst aufgrund der Studie der Postbank lesen, fällt bei der Immobilienpreisentwicklung im Vergleich zu anderen Metropolen zurück. Von 2020 bis zum Jahr 2030 sollen die Preise im jährlichen Schnitt nur noch um 0,91 Prozent steigen. Zur Begründung heißt es, dass in Hamburg mit jährlich mehr als 10.000 neu errichteten Wohnungen der Angebotspegel überschritten und andererseits sich die Zuwanderung in die Hansestadt verringern werde. Eine andere Studie, die der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, erstellt im Auftrag der LBS Bausparkasse, hatte jedoch bereits für das Jahr 2020 allein eine Preissteigerung von Wohnimmobilien in Hamburg von 13,8 Prozent ermittelt. Damit die Postbank-Studie noch Recht behält, müssten ab sofort die Preise allmählich sinken. Schwer zu glauben, zumal sich die Preisprognose auf eine Entwicklung beziehen will, die man als bereinigt um die jährliche Inflation zu verstehen gibt.

Und damit wären wir beim eigentlichen Kern unserer Überlegungen angekommen, nämlich der Frage, wie sich die Inflation entwickeln wird. Denn hohe Inflationsraten vorausgesetzt, würden die Preise sichtbarer steigen, bei einer Inflationsrate um 2 Prozent dann jährlich um etwa 2,91 Prozent, bei höherer Inflationsrate entsprechend stärker, vorerst aber noch deutlich weniger stark als im Corona-Jahr 2020. Was aber passiert, sollte die Inflation, wie derzeit befürchtet wird, mit deutlicher Wucht wieder zurückkehren? Derzeit spricht vieles dafür. Am Bau klagen die Gewerke über galoppierende Materialpreise, in den USA stiegen die Verbraucherpreise im April allein um 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zu befürchten ist, dass die baldige Befreiung von der Corona-Pandemie einen enormen Nachfrageschub einleitet, der auf eine ausgetrocknete Angebotslage stößt. Denn vor allem die Produktion von Konsumgütern, das Touristik- oder Flugangebot, Hotellerie wurde deutlich limitiert und kann nicht so schnell wie gebraucht wieder hochgefahren werden. Die enorme Schuldenaufnahme der letzten 15 Monate könnte ebenfalls die Geldentwertung fördern. Im Ergebnis dürfte die Inflation vor allem die Sachwerte antreiben und vor allem Wohnimmobilien weiter deutlich verteuern.
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