VON DER POLITIK DES WOHNENS
Conrad Meissler für die 'HafenCity Zeitung' und den Hamburger 'Klönschnack'
Berlin, so teilte jüngst Wolfgang Reitzle, einer der wohl besten Manager (BMW, Linde, Continental) der Republik mit, sei die wohl am schlechtesten regierte Hauptstadt der westlichen Hemisphäre. Aktuell bestätigt sich diese Meinung angesichts des Chaos, das die Berliner Regierung mit ihrer „Wohnungspolitik“ angerichtet hat. Selten wurde ein Landesgesetz so vernichtend durch das Bundesverfassungsgesetz zurückgewiesen, wie das so genannte Mietendeckel-Gesetz, dass auf einen Schlag viele tausend Immobilieneigentümer kalt enteignen sollte. Besonders die Eigentümer wären betroffen worden, welche ihre Mieter nicht mit den deutlichsten Mietforderungen verfolgen, sondern an langfristige Vertragsdauern mit zufriedenen Mietern interessiert sind.
Doch die simple Maßnahme, das Angebot zu erhöhen, begreift in der Hauptstadt niemand. Dort lässt man lieber den gesamten Tempelhofer Flughafen leer stehen, statt für mehr und auch günstigen Wohnraum zu sorgen. Es sei der falsche Weg in Berlin gewesen, erklärte die Hamburger Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt. Hamburg sei mit der Bauoffensive, die durch eine Mietpreisbremse ergänzt werde, besser aufgestellt. Wir sind gespannt, wie lange diese Ansicht Bestand haben wird.