HAMBURG VERÄNDERT SICH
Conrad Meissler in der "HafenCity Zeitung" und dem Hamburger "Klönschnack"
Blickt man auf unsere Innenstadt, so kann man nach nur einem halben Jahr der Virus-Pandemie feststellen, dass sich dort gerade eine Zäsur abspielt, ja eine Zeitenwende. Das Virus hat eine Entwicklung beschleunigt, die bereits seit Jahren anhält. Das bisher bekannte Konsumverhalten hat sich tiefgreifend verändert. Eingekauft wird mit einem Plan, schnell und ohne großen Aufenthalt. Die Konsumenten haben bereits im Internet das gesamte Angebot durchgestöbert und wissen sehr genau, was sie erwerben wollen und auch zu welchem Preis. Corona hat diese Dynamik in diesem Jahr beschleunigt. Das Wachstum der über das Internet verkauften Waren wird sich voraussichtlich um 20 Prozent und mehr erhöhen. Dem stationären Einzelhandel gehen so die Kunden aus, vor allem wenn sie ihn nicht mehr mit neuen Angeboten oder Konzepten binden können. Hamburg wird dadurch sein Einfallstor vom Hauptbahnhof in die Haupteinkaufsmeile, die Mönckebergstraße, verlieren, denn das Karstadt Sporthaus sowie Kaufhof Galeria gegenüber schließen bzw. haben schon geschlossen.
Doch wir wollen nicht verzagen, denn mit den Veränderungen ist eine große Chance verbunden. Wir erwarten schrittweise einen Umbau der Cities. Es wird dort wieder mehr gewohnt und gelebt. Möglicherweise wird sich so das Wohnungsproblem in Hamburg ganz von selbst lösen. In zehn Jahren vielleicht schon wird es sein, wie in den großen europäischen Hauptstädten Anfang des 20. Jahrhunderts. Es wird ein buntes Treiben werden. Glauben Sie uns, es wird bestimmt spannend!