DER NEUE DRANG INS GRÜNE

Conrad Meissler in der "HafenCity Zeitung" und dem Hamburger "Klönschnack"
Corona verändert unser Leben, langsam aber sicher. Ausgehen, lange Restaurantbesuche, Feiern mit vielen Freunden, große Reisen – all das findet nicht mehr statt. Statt dessen Arbeit im Home Office, Fahrradtouren im Bezirk oder Spaziergänge in nahe gelegenen Parks, an der Elbe oder rund um die Alster. Vielen denken schon zurück an die 60er, 70er oder 80er Jahre, als Reisen noch überwiegend im eigenen Auto unternommen wurden, gern nach Frankreich oder Italien. Das sich ändernde Denken, eine Anpassung an neu zu übende Gewohnheiten, hat viel Einfluss auf das eigene Wohnen. Wer noch vor kurzen über seine großzügige Altbauwohnung in Eppendorf, Eimsbüttel oder Harvestehude schwärmte, erkennt inzwischen, dass Home Office und Wohnen mit vielleicht zwei kleinen Kindern, die nicht die Wohnung verlassen durften, auf viele, viele Wochen keine nachhaltig positive Erfahrung ist.

So setzt sich das Umdenken auch im Wohnbereich fort. Kein Wunder, dass wir seit ein paar Wochen gerade in den Elbvororten eine deutlich wachsende Nachfrage registrieren können. Gesucht werden Wohnimmobilien in jeder Größe und zwingend erforderlich mit Garten. Der neue und plötzliche Drang ins Grüne ist nachvollziehbar, da die Wohngegenden außerhalb der Innenstadt mehr Erholung im Privaten und so etwas wie einen Nahurlaub ermöglichen. Das Angebot ist jedoch nicht gestiegen, da viele mögliche Verkäufer abwarten und ihre Verkaufsabsichten überdenken bzw. in die Zukunft verschieben.

Wir haben bereits registriert, dass sich die Preise für Einfamilienhäuser verteuern und dass sich ein Trend auszubilden beginnt, der auch die Außenbezirke der Hansestadt berührt. Denn auch dort steigt die Nachfrage nach Wohnimmobilien mit Gartenbereichen. Dass der Wohnimmobilienmarkt nach dem Lockdown wieder aufgewacht ist, zeigt sich an den wieder zunehmenden Finanzierungsaktivitäten der Banken, die gleichfalls Vertrauen schöpfen. Nach jüngsten Statistiken über diese Aktivitäten könnte sich bei Wohnimmobilien schon bald wieder das Niveau von vor der Corona-Krise einstellen – auch Dank so starken Drangs ins Grüne.

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