VERTRAUEN RUINIERT
Conrad Meissler in der "HafenCity Zeitung"
Die Genehmigungszahlen für den Wohnungsbau gehen nach unten, die Fertigstellungszahlen stagnieren.“ Das ist die Quintessenz einer Studie der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung, die der Frage nachgegangen ist, ob die „Mietpreisbremse“ einen – zumindest nach Ansicht der Bundesregierung – „Investitionsanreiz“ bietet. Denn weil Neubauten im Gegensatz zu den Bestandswohnungen nicht der Mietpreisbremse unterliegen, sieht die Regierung einen besonderen Reiz für die Investoren im Wohnungsneubau. Doch diese wollen diesem Reiz nicht oder immer weniger folgen. Warum das so ist, führt die Studie auf einen ganz zentralen Punkt zurück: Die Investoren trauen der Politik nicht mehr, halten bestimmte Zusagen „nicht für glaubwürdig“. Sie befürchten immer neue Regulierungen, die letztlich für eine lang in die Zukunft angelegte Investition nicht mehr kalkulierbar sind.
Im Ergebnis werden Wohnungssuchende in den Ballungsräumen und so insbesondere in Hamburg weiterhin steigende Mieten und Preise erwarten. Sollten diese durch staatliche Eingriffe zwischenzeitlich gefesselt werden, kommt der große Jammer lediglich zeitlich versetzt, nämlich wenn zeitliche Regulierungen von Mieten und ggf. auch Preisen ausgelaufen sind.